Wald

Bewirtschaftung

Waldarbeit mit Ochse

Unser Wald hat verschiedene Bereiche, von großen Eichen, über Kiefern gemischt mit jungen Eichen, bis hin zu Kiefern ist der Baumbestand unterschiedlich.

Unser langfristiges Ziel ist ein Bestandsumbau hin zu einem Eichenwald. Nach und nach werden die Kiefern entnommen, um den zahlreich vorhandenen jungen Eichen mehr Raum und Licht für ihre Entwicklung zu bieten.

Durch die Arbeit mit dem Ochsen, der die meisten Stämme aus dem Wald zieht, entsteht kaum Schaden an den jungen Laubbäumen ringsum.

Nutzung als Hutewald

der Hutewald

Von Oktober bis Dezember wird der Wald als Futterquelle für die Schweine genutzt.

In einigen Bereichen finden sie Eicheln. Aber auch dort, wo noch keine Eichen stehen, bietet der Wald den Tieren wertvolles Futter: Gras, Kräuter, Pilze, Insekten und andere Bodentiere.

Vor einigen hundert Jahren war solche Nutzungsform sogar Grundlage für die Besteuerung der Wälder – genauer gesagt: die maximale Anzahl der gemästeten Schweine pro Waldfläche*.

*Quelle: Richard Pott „Biotoptypen Schützenswerte Lebensräume Deutschlands und angrenzender Regionen“, Ulmer Verlag, 1996

Entwicklung

Als Auflage der Unteren Naturschutzbehörde fertigen wir jährlich ein Waldmonitoring an hinsichtlich Besatzdichte und Veränderungen im Wald. Bisheriges Fazit: Wieviele Schweine für wie lange Zeit für den Wald gut sind, ist jeden Herbst verschieden und hängt ab vom verfügbaren Futterangebot im Wald und von der Größe der Schweine und ihrer Gruppengröße. Wir hatten schon Jahre, da konnten die Schweine über mehrere Monate in den Wald. Und Jahre, da reichten einige Tage aus, um alles leckere aufzufressen und sich dann über Rinde und Baumwurzeln herzumachen - dann müssen die Schweine wieder raus aus dem Wald, damit kein zu großer Schaden entsteht.

Generell gibt es bereits weniger Gras im Wald, dafür viel mehr Kräuter (leider bisher vorrangig die, die weniger gern gefressen werden). Unterholz wird zum Teil verbissen und treibt gewöhnlich dicht wieder aus.

Viel größeren (negativen) Einfluss auf die Waldentwicklung hatten die beiden trockenen und heißen Jahre 2018 und 2019, es folgen Beispielfotos dafür aus dem Monitoring von 2017, 2018 und 2019.

  • Monitoring 2017
  • Monitoring 2018
  • Monitoring 2019

Wasser

Waldboden mit grünem Streifen unter den großen Eichen entlang

Im Laufe der letzten 5 Dürrejahre 2018-2023 haben wir uns besonders Sorgen um unsere großen Eichenbäume gemacht. Da wir als "Hutewaldhof" schlecht deren Sterben zuschauen können, haben wir experimentiert mit einer Tropfbewässerung. So liegen circa 120 m Tropfschlauch an den größten Bäumen entlang. Dazu kommt das Wissen um das Zusammenleben mit den Bodenpilzen, nicht nur als Mycorrhiza, sondern dass die Pilze generell für die Nährstoff- und Wasserverteilung im gesamten Waldboden eine bedeutende Rolle spielen.

Basierend auf diesem Wissen hat sich experimentell gezeigt, dass relativ kleine Wassergaben rechtzeitig im Frühjahr, knapp bevor eine trockene Witterungsphase wirksam wird, den besten belebenden Effekt nicht nur auf die großen Eichen, sondern auch auf umliegende Sträucher, kleinere Bäume und Kräuter hat. Alle bleiben in einer folgenden Trockenphase deutlich länger grün als im umliegenden Gebiet. Der grüne Streifen ist dabei wesentlich breiter (bis zu 15m) als es das dünne Tropfrohr physikalisch erreicht.

Unsere These ist, dass kleine rechtzeitige Wassergaben verhindern, dass das Pilzmycel im Boden durch Trockenheit inaktiv wird, und deshalb in der Lage bleibt, seine Verteilungsfunktionen zu erfüllen. Die Wassermengen, die wir dabei im Frühjahr eingesetzt haben, sind circa 6 m³ einmal pro Woche nachts durch das Tropfrohr verteilt. Das sind nur ca. 4 Liter pro (wahrscheinlich per Pilzmycel) erreichten Quadratmeter pro Woche.

Wir finden das eine kleine Menge Wasser mit einem großen Effekt. Vielleicht können unsere Beobachtungen einmal zur Rettung kleiner wertvoller Waldareale oder artenreicher Waldsäume beitragen? Im Bild zu sehen ist der grüne Streifen unter den großen Eichen entlang.